Abschied, Tod und Trauer
Früher oder später muss jedes Kind Abschied nehmen: Ein geliebter Mensch oder ein geliebtes Tier ist plötzlich nicht mehr da. Auf dieser Seite findest du wertvolle Anregungen und Tipps, wie du deinen Kindern das Abschiednehmen erleichtern und den Trauerprozess mit der ganzen Familie gestalten kannst.
Was Kindern bei Angst NICHT hilft
Don’t-Aussagen
- Zu sagen: «Du brauchst doch keine Angst zu haben.» (Das Kind kann seine Gefühle nicht einfach abstellen, nur weil jemand sagt, dass sie unlogisch oder übertrieben sind.)
- Zu sagen: «Du schaffst das bestimmt.» (Das Kind fragt sich: «und was, wenn nicht …?» Der Druck auf das Kind wird erhöht und die Angst steigt, die Eltern zu enttäuschen.)
- Zu sagen: «Deine kleine Schwester hat auch keine Angst.» (Nicht vergleichen! Alle sind unterschiedlich ängstlich. Das Kind schämt sich für seine Angst und denkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt.)
Don’t-Lösungsstrategien
- Die angstmachende Situation vermeiden. (Vermeidung gibt kurzfristige Entlastung, aber dann steigt die Angst wieder an. Man erlebt keinen Erfolg und damit keine guten Gefühle.)
- Das Kind in die Situation drängen, ins «kalte Wasser werfen». (Das Kind erlebt den totalen Kontrollverlust und somit einen Vertrauensbruch auf der Beziehungsebne. Das kann Panik auslösen und für Kinder ein traumatisches Erlebnis sein.)
- Sehr besorgt reagieren. (Das Kind spürt, wenn Erwachsene ihm etwas nicht zutrauen. Schonen oder überbehüten Erwachsene ein Kind zu sehr, leidet sein Selbstvertrauen und sein Mut.)
Yvonne Gahler, Psychologin i.A. und Elternbildnerin
Trauerprozesse gestalten
Abschied ist eine tiefgreifende Erfahrung: Ein geliebter Mensch oder ein geliebtes Tier ist plötzlich nicht mehr da. Zurück bleibt nichts als Erinnerung. Manchmal fällt der Abschied leicht. Manchmal ist der Schmerz fast nicht auszuhalten und der Trauerprozess dauert mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre. Gerade für junge Familien ist das Abschiednehmen oftmals eine grosse Herausforderung. «Wie können wir unseren Kindern den Tod erklären und ihnen auf einfühlsame Art und Weise mitteilen, dass ihre geliebte Grossmutter nicht mehr zum Nachtessen kommt?» «Wie können wir unseren Kindern Trost spenden, wenn der bis dahin muntere Goldhamster eines schönen Tages regungslos im Käfig liegt?» «Wie können wir unserem Kind beistehen, wenn die Mutter eines Gspänlis unheilbar krank ist?»
Auf farbenspiel.family finden Eltern wertvolle Anregungen, wie sie das Abschiednehmen auf kindgerechte Art und Weise gestalten und dabei sowohl der verstorbenen Person als auch dem trauernden Kind gerecht werden. Darüber hinaus hält farbenspiel.family eine ganze Reihe hilfreicher Tipps bereit, wie Erinnerungen zu einer Quelle des Trosts werden können. Jede Familie erlebt und verarbeitet Verluste auf ihre eigene, individuelle Weise. Deshalb zeigt farbenspiel.family verschiedene Möglichkeiten auf, wie Eltern gemeinsam mit ihren Kindern Trauerarbeit leisten können. Dazu gehören Geschichten, die berühren, Rituale, die helfen und Spiele, die Trost spenden. Sie alle haben das Ziel, den Dialog über Abschied, Tod und Trauer innerhalb und ausserhalb der Familie zu fördern und zu unterstützen.